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SchwachSuper 

Bis zum 21.05.2012, 17:00 Uhr werden die Verkaufsorders der Kunden gesammelt, um dann zu entscheiden, ob der "CS Euroreal" (980500) wieder geöffnet werden wird. Die Liquiditätsquote des Fonds beträgt 25,2%, so dass mit einer endgültigen Auflösung des Fonds gerechnet werden muss, wenn mehr als 20% der Anleger ihre Fondsanteile verkaufen wollen.

Davon muss man eigentlich ausgehen. Alleine die über die Börse gekauften Fondsanteile, die ganz sicher in Verkaufsorders münden dürften, binden einen ganz erheblichen Anteil der Liquidität. Die Mehrheit der verkaufsbereiten Anleger hat sich jedoch durch die starken Abschläge bei Verkauf über die Börse abschrecken lassen und wird nun - wie bei "SEB Immoinvest" - versuchen, sich von der inzwischen ungeliebten Anteilsklasse zu trennen.

Verkaufswillige Anleger müssen ihre Verkaufsorders also zunächst einmal fristgerecht bei ihrer Depotbank einreichen. Dass auich in diesem Fall die Mühe umsonst sein könnte, steht zu befürchten. Bei einer Auflösung kann dann aber wenigsten - ähnlich wie beim "SEB Immoinvest" - mit einer kurzfristigen Ausschüttung in Höhe der zur Verfügung stehenden Liquidität gerechnet werden. Die Formel "Betongeld (in offenen Immobilienfonds) = das bessere Tagesgeld" ist längst Makulatur (tatsächlich war sie schon immer falsch).

Wir glauben übrigens nicht, dass mit der (von uns erwarteten) Auflösung des "CS Euroreal" bereits das letzte Kapitel des Niedergangs der offenen Immobilienfonds geschrieben ist. Der durch das nun massive Angebot entstehende Druck auf die Preise dürfte auch bei den noch funktionierenden offenen Immobilienfonds zu Wertberichtigungen führen, was auch bei den verbliebenen Fonds zu weiteren Rückgaben von Anteilseignern führen dürfte. Hier wird es noch die eine oder andere Überraschung geben.