Nach einem "verlorenen Jahrzehnt" verwundert es kaum, dass auch viele Aktionäre und der Aktienfondsbesitzer "verloren gingen". Nachdem in 2010 der Tiefstpunkt mit rund 8,3 Millionen Aktionären und Aktienfondsbesitzern erreicht wurde, konnte die Zahl per Ende 2011 immerhin wieder auf 8,7 Millionen gesteigert werden.
In der Spitze (Anfang 2001) waren es hingegen 12,8 Millionen Deutsche, die direkt oder indirekt über Aktienbesitz verfügten. Seitdem gab es also einen Rückgang um rund 32%. Viel schlimmer sieht es allerdings aus, wenn man sich den Anteil an Aktieninvestments am gesamten Geldvermögen der Bundesbürger ansieht. Während dieser Ende 1999 bei 14,5% lag, ging er in 2009 auf rund 5% zurück, um sich bislang nur mühsam auf 5,5% zu steigern (Quelle: Deutsches Aktieninstitut). Zuzuschreiben hat sich dies die Finanzbranche sicherlich selbst, denn nachdem die mehrfach geweckte Gier nicht befriedigt werden konnte, regiert nun eher die Angst. Statt Aktienkultur zu predigen, kamen mit dem Neuen Markt, dem Technologieboom. BRIC-, New Energy- und anderen Modethemen immer wieder neue Anreize, die für viele Privatanleger deutlich in der Verlustzone endeten. Bleibt zu hoffen, dass besonnenere Anbieter und Anleger künftig eine veränderte Investmentkultur propagieren, bei der vermögensverwaltende Konzepte einen höheren Stellenwert genießen.