Recht kuriose Vorstellungen hat Verbraucherministerin Ilse Aigner bezüglich der künftigen Prüfung von Finanzanlageprodukten. Ursprünglich sollte es ein "Finanz-TÜV" sein, nun soll ihrem vom Koalitionsausschuss bereits abgesegneten Vorschlägen zufolge die Stiftung Warentest über ihre Zeitschrift "Finanztest" Finanzprodukte und ihre Anbieter bwerten.
Finanztest soll zukünftig unter alle Geldanlageprodukte in bestimmte Anlagekategorien einordnen, deren Vergleichbarkeit untersuchen und die Aussagen der Anbieter über ihre Produkte sowie die Qualität der Produktinformationsblätter überprüfen.Dafür soll die Stiftung künftig pro Jahr zusätzliche Zuwendungen in Höhe von 1,5 Millionen Euro pro Jahr erhalten. Na bravo! Bei etwa 800.000 Finanzanlageprodukten erfolgt die Prüfung dann also zu run € 1,88 pro Anlageprodukt. Für Ilse Aigner ist das "ein starkes Signal für den Verbraucherschutz" - für uns ist das ein starkes Stück, denn letzten Endes kann ja hier kaum mehr erwartet werden als eine grobe Klassifizierung ohne besonderen Wert. Wie damit der Verbraucherschutz verbessert werden soll ist uns ein schier unlösbares Rätsel.