Insgesamt 2.747-mal hat die AAB seit dem 01.07.2011 Informationen über geänderte Prospekte (geänderte Anlagerichtlinien, Änderungen bei den Kosten etc.), Fondsfusionen oder -schließungen etc. an ihre Kunden verschicken müssen. Alleine in den letzten 12 Monaten waren es 1.813 Anlegerinformationen, die in der Regel die Anleger mehr verwirrten als in irgendeiner erkennbar sinnvollen Weise informierten.
Wir denken bspw. daran, wie zig-tausende von Kunden, die einen Carmignac-Fonds im Depot haben, darüber informiert werden mussten, dass die Verwaltungsgebühren für die in Pfund Sterling notierende Anteilsklasse gesenkt wurden - eine Information, die nahezu alle Kunden überhaupt nicht interessierte, weil ja wohl kaum ein deutscher Anleger einen Carmignac-Fonds in einer für den britischen Markt aufgelegten Anteilsklasse erworben hat. Aktuell tobt nach wie vor die "Anpassungs-Orgie" der Kostenregelungen an den von der BaFin vorgegebenen Musterbaustein. In aller Regel ändert sich substanziell überhaupt nichts außer der Angleichung der "Kostenklausel" an die seitens der BaFin veröffentlichte Musterkostenregelung vom 04.09.2012. Dies dürfte allein die AAB bereits eine sechsstellige Summe an Porto gekostet haben. Hinzu kommen tausende von Telefonaten von Kunden mit ihren Beratern, die dann wiederum bei uns oder anderen Pools rückfragen, um keine falschen Auskünfte zu geben.
Letztendlich treffen all diese Mehraufwendungen wiederum den Anleger, der eigentlich geschützt werden soll, der sich jedoch angesichts der Regulierungsauswirkungen bestenfalls fragt, wer ihn vor den ständigen Informationsschreiben seiner Depotbank schützen könnte. Letztendlich wird kein Anleger den eingehenden Informationen mehr Beachtung schenken, so dass wirklich wichtige Informationen - bspw. über eine wirkliche Erhöhung der Kosten - von den Anlegern gar nicht mehr zur Kenntnis genommen werden.