Die ersten zwei Drittel des Juni verliefen verheißungsvoll: Der DAX konnte ein neues Allzeithoch erklimmen und nun sollte der Weg für weitere Kursgewinne frei sein. Doch es schien, als wollten Anleger nur mal kurz den Gipfel erklimmen, um sich sofort wieder auf den Rückweg zu begeben. Global hat sich wohl die Einsicht durchgesetzt, dass der amerikanische Präsident seine vollmundigen Wahlversprechen nicht umsetzen kann.
Die Kehrtwende bei der Gesundheitsreform scheint endgültig gescheitert, die Infrastrukturausgaben - voran eine Mauer zu Mexiko - rücken immer weiter in die Ferne, denn nun muss erst mal eine gegenfinanzierbare Steuerreform her, die damit nicht annähernd so "phänomenal" ausfallen dürfte wie angekündigt. Trotz guter Nachrichten (Stimmung in den Unternehmen so gut wie lange nicht mehr, Verbraucherstimmung top usw.) gehen die europäischen Börsen in die Knie. Tatsächlich hat Trump aber auf jeden Fall ein erklärtes Ziel - zumindest vorläufig - erreicht: Durch die offensichtliche Verfehlung der wichtigsten Wahlversprechen hat er das Vertrauen in den US Dollar so weit geschwächt, dass der Euro seit Jahresbeginn gegen den US Dollar um rund 8% gestiegen ist, was an den europäischen Börsen zunhemend für Trübsal sorgt. Hinzu kommt die Befürchtung, dass es mit der EZB-Politik des billigen Geldes bald zu Ende gehen könnte. Zumindest die den Markt stützenden Anleihenkaufprogramme könnten wohl schon bald sukzessive zurückgefahren werden. Neben den Aktienkursen gingen deshalb auch die Anleihenkurse zurück. Der REX P verlor in der zweiten Junihälfte nahezu 1%. Europäische Anleihen weiteten ihre Spreads aus und verloren entsprechend höher. Der DAX verlor im letzten Drittel des Juni in der Spitze rund 600 Punkte. Ein Umfeld, welches man nicht gerade als ideal bezeichnen kann. Ein schlechtes Omen für das zweite Halbjahr?
Die beiden nach der Mehrwertphasen-Strategie gemanagten Fonds-Vermögensverwaltungen zeigten sich - erwartungsgemäß - vergleichsweise resistent. Die defensive Strategie verlor 0,20%, während die offensive Strategie um 0,77% nachgab. Damit schrumpfte der Wertzuwachs der jeweils 15 Zielfonds seit Jahresbeginn auf 1,90% (defensive Strategie) bzw. 2,17% (offensive Strategie). Auf Jahressicht stehen jedoch 2,99% bzw. 4,90% zu Buche, die es vor allem im Zusammenhang mit der geringen Volatilität (1,2% für die defensive bzw. 2,9% für die offensive Strategie) zu würdigen gilt. Hier die Ergebnisse im Gesamtüberblick:
Im Juni wurden bei beiden Strategien einige Änderungen vorgenommen. Mit dem "Jyske Invest Stable Strategy" und dem "Sycomore L/S Market Neutral" wurden in der defensiven Strategie zwei in Deutschland vergleichsweise wenig bekannte Fonds eingewechselt. Beide Fonds verfügen jedoch über einen makellosen langjährigen Track Record und ergänzen die Phasenkorrelation der defensiven Strategie gut. Im Gegenzug mussten zwei Alternative-Fonds weichen, deren Drawdowns in jüngster Zeit die Risikotoleranz der defensiven Strategie zu überfordern drohten. Nichtsdestotrotz konnte der Maximum Drawdown der letzten 12 Monate auf 1,40% begrenzt werden (siehe obige Tabelle).
Bei der offensiven Strategie gab es gleich fünf Auswechslungen. Neu allokiert wurde bspw. der "APUS Capital ReValue", nachdem die Hoffnung besteht, dass bei einem wohl bald fälligen Softclose die Fonds-VV insgesamt als "Kunde" betrachtet werden kann, so dass hoffentlich kein Austausch im Falle des Softclose erforderlich ist. Von einem französischen Fonds, der seine bewährte Merger-Arbitrage-Strategie mit einer Long/Short-Komponente ergänzt hat, versprechen wir uns gute Ergebnisse bei gleichwohl hoher Stabilität. Der Fonds wurde erst Ende letzten Jahres in Deutschland zum Vertrieb zugelassen, blickt jedoch in Frankreich bereits auf auf eine Historie von 33 Monaten zurück. Seit Auflage wurde eine durchschnittliche jährliche Performance von 7,51% - und das bei einem Maximum Drawdown von gerade mal 3,67% - erzielt. Eingewechselt wurde auch der "DJE Zins & Dividende", der seit nunmehr gut sechs Jahren durchgehend eine Calmar Ratio von mehr als 1 ausweist, was bedeutet, dass seine annualisierte Performance über drei Jahre stets mindestens so hoch wie der Maximum Drawdown im gleichen Drei-Jahres-Zeitraum war. Beeindruckend!
Damit sollten die beiden Strategien auch für das zweite Halbjahr gut gerüstet sein, egal ob die Märkte sich weiter nach oben orientieren oder im Korrekturmodus verharren. Prognosen für die weitere Entwicklung der Märkte gehören nicht zum Handwerkszeug der Mehrwertphasen-Strategie. Es kommt deshalb darauf an, für alle Fälle gerüstet zu sein.
Hinweis: Selbstverständlich sind nur die offiziellen Unterlagen (Broschüre, Strategiedepot-Eröffnungsantrag und Preisverzeichnis) maßgeblich und natürlich können aus den bisherigen - ohnehin nur einen relativ kurzen Zeitraum betreffenden - Ergebnissen keinerlei Rückschlüsse auf zukünftige Entwicklungen hergeleitet werden. Diese Information richtet sich - wie unsere gesamte Website - ausschließlich an Investment-Professionals und stellt kein Angebot zur Anlage dar. Die Kosten für die Fonds-Vermögensverwaltung richten sich nach der Art der Umsetzung (Direktdepot oder Policenmantel) und ggfs. der individuellen Servicegebührenvereinbarung mit dem Mandanten.