Einst galt er als ähnlich risikoreich wie ein Geldmarktfonds. Immerhin investierte der Fonds in Papiere, die durch reale Werte gedeckt waren ("Asset Backed Securities"). Und diese Risikoarmut wurde garniert mit einer Outperformance, die sich gewaschen hatte. Von Anfang 2004 bis Ende 2006 erwirtschaftete der FT-Fonds einen annähernd dreimal so hohen Wertzuwachs wie ein guter Euro-Geldmarktfonds.
Dabei gab es nur marginale Drawdowns, die meist nach wenigen Tagen wieder aufgeholt waren. Kein Wunder, dass Anleger ihre Cash-Reserven zunehmend gerne in diesem Fonds investierten. Erst die Finanzkrise offenbarte, dass "Asset Backed" wenig wert ist, wenn die "Assets" nichts wert sind. In der Spitze verloren Anleger mehr als die Hälfte ihres Kapitaleinsatzes. Die anschließende Erholung brachte dem bei Frankfurt Trust aufgelegten Fonds keinen neuen Höchststand mehr - anders als bspw. dem vorsichtiger agierenden ehemaligen "Money Saving Fund" von ampega (heute "Gerling Geldmarktfonds").Nun verschwindet der Schandfleck aus der FT-Fondspalette. In diesen Tagen wurden Anleger darüber informiert, dass der Fonds zum 30.09.2012 aufgrund des inzwischen auf 11,3 Millionen Euro gesunkenen Volumens mit dem "FT EuroCorporates" verschmolzen wird.
Damit verschwindet dann ein Fonds aus der Statistik, in der die Vergleichsgruppe der weiterhin bestehenden Fonds rückwirkend ihr Durchschnittsergebnis verbessert. Nicht umsonst spricht man bei den Rankings von Fondsergebnissen von einer Schönfärbung durch den "survivor bias". Sei´s drum ... auf Ranking-Ergebnisse von Vergleichsgruppen, deren Zusammensetzung je nach Anbieter ohnehin unterschiedlich aussieht, haben wir sowieso noch nie viel gegeben.