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Erstellt am Donnerstag, 10. Juli 2014 06:58

Bereits in drei Wochen tritt das Honorarberatergesetz in Kraft und so manchens sollte vielleicht bis dahin geklärt werden. Ob sich jedoch alle Honorarberater dann auch tatsächlich "Honorarberater" nennen dürfen, wird derzeit diskutiert, denn das neue Gesetz bringt - wie bei Finanzanlageberatern auch - eine Zwei-Klassen-Gesellschaft. Die einen sind nach § 34f GewO zugelassen und heißen korrekt "Honorar-Finanzanlagenberater".

Die anderen sind gemaß § 36 WpHG im Honorar-Anlageberaterregister eingetragen. Sie sind also nach dem KWG reguliert. Folgt man den Bestimmungen des § 36c WpHG, so dürfen sich nur die KWG-regulierten Honorarberater tatsächlich auch "Honorar-Anlageberater" nennen und mit dieser Bezeichnung werben. Dies gilt gem. § 36c WpHG auch in abweichender Schreibweise oder für Bezeichnungen, in der diese Wörter enthalten sind. Namhafte Juristen vertreten die durchaus nachvollziehbare Meinung, dass damit klar geregelt ist, dass sich der gem. § 34h GewO zugelassene "Honorar-Finanzanlagenberater" gar nicht "Honorarberater" nennen darf. Bleibt es bei dieser Einschätzung bzw. macht die BaFin ernst mit einer Umsetzung in diesem Sinne, so müssten bis zum 01.08.2014 hunderte von Websites, Visitenkarten und Briefbögen neu gefasst werden. Fraglich auch, ob selbst Berufsverbände oder -vereinigungen, die das Wort "Honoraberater" im Namen führen, sich umbenennen müssten, soweit sie auch gewerblich regulierte Mitglieder betreuen.

Ungeklärte Fragen wie diese findet man immer häufiger in Gesetzen und Verordnungen, die offenbar mit heißer Nadel von Abgeordneten gestrickt werden, die sich häufig mit der Materie gar nicht auskennen und sich über die Konsequenzen gar nicht im Klaren sind. Für die Betroffenen sind die Konsequenzen jedoch unzumutbar. Wir sind gespannt, wie die Akzeptanz der Honorarberatung sich generell, aber auch mit speziellem Blick auf die hier beschriebenen Ungereimtheiten, weiter entwickeln wird.