Wie ein Schlag mit den nassen Handtuch ins Gesicht - so oder ähnlich lauten die ersten Vermittler-Kommentare zur neuen Direkt-Kundenwerbung von Fidelity. Fidelity wirbt mal wieder Direktkunden - diesmal für die eigene Bankentochter FIL Fondsbank (FFB). Bestehende FFB-Kunden, die ja zumeist Kunden von freien Finanzdienstleistern sind, werden "not amused" sein.
Über den Onvista-Newsletter und andere Medien lockt Fidelity Neukunden mit verlockenden Argumenten. Bereits ab einem Depotübertrag von 5.000 Euro gibt es einen Bonus von 50 Euro. Bei übertragenen Depots mit mindestens 50.000 Euro steigt der Bonus, der in Anteilen am "Fidelity China Consumer Fund" vergütet wird, auf 250 Euro. Zudem zahlen die auf diese Weise gewonnenen Neukunden dauerhaft keine Depotgebühren, kein Agio für alle Fonds sowie keine Transaktionskosten bei Kauf, Verkauf oder Switch von Fondsanteilen. Zudem wird dem neuen Kunden ein persönlicher Ansprechpartner angeboten - vielleicht ein Fidelity bekannter Finanzdienstleister, der sich für die so gewonnenen Kunden dauerhaft mit der Bestandsprovision begnügt, weil er ja nach diesem Angebot weder ein Agio noch eine Servicegebühr durchsetzen kann?
Die Frage, die schon gestellt wurde, ist, wie nötig es die FFB haben muss, zusätzliche Kunden zu gewinnen, nachdem doch für bestehende Kunden aus Kostengründen bereits vor geraumer Zeit Transaktionsgebühren in Höhe von 2 Euro pro Fonds bei jedem Kauf oder Verkauf eingeführt worden waren.
Wettbewerb belebt ja bekanntlich das Geschäft. Glauben wir den ersten Statements, die bei uns zur FIL-Offensive eingegangen sind, dann wird die Belebung offensichtlich nicht das FFB-Geschäft betreffen. Gestandene FFB-Vermittler haben nämlich uns gegenüber schon angedeutet, dass sie unter diesen Umständen künftige Neukunden lieber bei der AAB "abliefern".