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SchwachSuper 

Am heutigen 1. Juli gibt es viel zu feiern. Geburtstag haben zum Beispiel Pamela Anderson (sie wird 46 Jahre alt), Carl Lewis (52) oder Stefan Aust (66). Gefeiert wird natürlich auch der DAX, der heute 25 Jahre alt wird (hierzu wurde in den letzten Wochen bereits so viel geschrieben, dass wir es bei einem "Herzlichen Glückwunsch!" belassen wollen). Zu feiern haben aber auch die Amerikaner, die dies aber dieses Mal eher im Stillen tun werden.

Heute wird nämlich mal wieder die Statistik geändert und wie stets, wenn in den USA die Statistiken geändert werden, geschieht dies zum Vorteil der Selbstdarstellung. Dieses Mal geht es um die Berechnung des BIP (Bruttoinlandsprodukt). Ab heute zählen für die Statistik Lizenzgebühren (bspw. für Bücher, Zeitschriften, Filme oder Musik, wobei alleine letztere über MUsikdienste wie iTunes oder Napster gigantische Ausmaße erreichen). Außerdem werden ab sofort Aufwendungen für Forschung und Entwicklung, die bislang als Ausgaben der Unternehmen bewertet waren, zum BIP hinzugeschlagen. Wer meint, es handele sich in Relation zur US-Wirtschaftsleistung um einen Pappenstiel, der irrt. Die Umstellung hat ein Ausmaß von etwa 500 Milliarden US Dollar, was umgerechnet 3% Wirtschaftswachstum am heutigen Tag ausmacht. Doch das Wirtschaftswachstum ist die eine Seite und wer dies feiern würde, wäre sich im Klaren darüber, dass er sich etwas in die Tasche lügt. Viel wichtiger nämlich ist der Effekt, dass die Amerikaner mit diesem statistischen Taschentrick ihre Schuldenlast in Relation zum BIP drücken und so ihre Kreditwürdigkeit aufpolieren. Schönrechnerei statt Sparprogramm? Mal sehen, ob - und wie - die Märkte darauf reagieren.