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Im Jahr 2013 wurden europaweit erstmals mehr Mischfonds als Aktien- oder Rentenfonds abgesetzt. Nach Angaben von Morningstar wurden netto 94,7 Milliarden Euro in Mischfonds investiert. Auch wenn hier die klassischen Mischfonds mit starrer Allokation (also bspw. 50% Aktien/50% Renten) enthalten sind, so dürfte es sich doch mehrheitlich um vermögensverwaltende Fonds gehandelt haben.

Alleine den 10 Fonds mit den höchsten Nettomittelzuflüssen flossen übrigens 39,7 Milliarden Euro (ruind 14,4% aller Mittel) zu. Die höchsten Mittelzuflüsse verzeichnete dabei ein Fonds, den wir nie auf unsere Empfehlungsliste gesetzt haben. Für einen Total Return-Fonds war uns der von Michael Hasenstab gemanagte "Templeton Global Total Return" (mehr als 30 in Deutschland zum Vertrieb zugelassene Retail-Anteilsklassen) nämlich viel zu risikoreich aufgestellt. AECON-Kooperationspartner kennen unsere entsprechenden Warnhinweise, die wir teilweise bereits im Jahr 2012 veröffentlichten (die Blogs sind im internen Loginbereich für unsere Kooperationspartner abrufbar).

Mit seiner Wert- und Volumensentwicklung präsentiert sich der Fonds als Musterbeispiel für Anlegerverhalten. Mit seiner Wertentwicklung in Verbindung mit ordentlicher Medienpräsenz konnte der Fonds Finanzdienstleister und Anleger zunehmend beeindrucken. Je stärker der Fondsanteilspreis stieg, desto mehr Geld floss dem Fonds zu. Das aktuelle Volumen aller in Deutschland zugelassenen Anteilsklassen (Stand: 31.01.2014) beläuft sich auf 27,4 Milliarden Euro. Sage und schreibe 8,7 Milliarden Euro (also fast ein Drittel des aktuellen Fondsvolumens!) flossen dem Fonds allein im ersten Halbjahr 2013 zu. Dann kam der Einbruch mit einem Drawdown von 11,09% und dann gab es keine Mittelzuflüsse mehr - im Gegenteil: Im zweiten Halbjahr 2013 zogen die Anleger unterm Strich 2,3 Milliarden Euro ab. Mit seinem aktuellen Anteilspreis (Stand: 18.02.2014) liegt der Fonds 9,71% unter seinem Höchststand vom Mai 2013. Anleger, die kurz zuvor eingestiegen sind, sehen also - soweit sie ein Agio berappt haben - aktuell immer noch ein zweistelliges Minus bei diesem Fonds.

Natürlich hatten wir stets großes Verständnis dafür, dass es Anlegern, die den Fonds schon länger im Depot hatten, schwer vermittelbar war, sich von ihrem (vermeintlich) "besten Pferd im Stall" zu trennen, weshalb wir bei Depotchecks, bei denen uns dieser Fonds begegnete, meist empfohlen haben, den Fonds mit einer Stopp-Loss-Order abzusichern. Anleger, die diesem Rat gefolgt sind, fuhren bislang nicht schlecht.

Übrigens: Die vier Topseller des letzten Jahres waren allesamt vermögensverwaltende Fonds, ehe auf Rang 5 der erste Aktienfonds auftaucht.