Bei den jüngst versteigerten Bundesanleihen mit zweijähriger Laufzeit lag der Zinskupon bei 0,00%. Nur aufgrund eines marginal unter pari gewählten Emissionskurses ergibt sich letztendlich für den Anleger noch eine positive Rendite von sage und schreibe 0,07% p.a. - der geringste jemals in Deutschland erzielte Ertrag in diesem Laufzeitsegment.
Dem Bund-Future verhalf dies zu einem neuerlichen Höchststand. Viel Luft bleibt nun wirklich nicht mehr. Für konservative Anleger ist dies prinzipiell eine katastrophale Nachricht, denn wer die Sicherheit einer solchen Bundesanleihe sucht, der entscheidet sich für einen Verlust in Höhe der Geldentwertungsrate. Trotzdem war die Nachfrage nach der Bundesanleihe deutlich größer als das Angebot. 4,56 Milliarden Euro wurden unmittelbar abgesetzt. Weitere 440 Millionen Euro werden über die so genannte Marktpflegequote am freien Markt vor allen für Kleinanleger angeboten.
Über ein Jahr Laufzeit hatte der Bund zum Wochenbeginn bereits 3 Milliarden Euro mit unverzinslichen Schatzanweisungen eingesammelt. Aufgrund des Abgabekurses ergab sich eine Rendite von knapp 0,03%. Damit unterbietet Deutschland aktuell selbst die japanischen Tiefstzinsen für Staatsanleihen. Noch besser können es die Schweizer. Hier liefern zweijährige Staatsanleihen bereits Negativrenditen ab.
Fonds, die nur geringe Margins benötigen, um ihr Konzept mit Futures oder Optionen oder einem Total Return Swap umzusetzen, sind darauf angewiesen, den größten Teil des Fondsvermögens (bei einem "Dexia Index Arbitrage" oder einem "Athena UI" streckenweise bis zu 90% des Fondsvermögens) in Euribor-Anlagen oder kurzlaufenden Bundesanleihen zu investieren. Während in der Vergangenheit die Zinserträge dieses "Colleterals" deutlich höher waren als die Fondskosten, müssen aktuell die Fondskosten aus der eigentlichen Fondsstrategie subventioniert werden. Umgekehrt sind aber solche Fonds die Profiteure bei irgendwann wieder anziehenden Zinsen, während Fonds, die mit der Investition in bonitätsstarke Staatsanleihen seit der Finanzkrise eine glänzende Performance vorzuweisen haben, dann ins Trudeln geraten.
Aus diesem Grund finden AECON-Kooperationspartner in Depotvorschlägen wie bspw. dem im gestrigen Blog abgebildeten Depot keine Fonds, die bislang glänzten, jedoch in Zeiten stagnierender oder wieder steigender Zinsen temporäre Kursverluste auf der Anleihenseite hinnehmen müssen. Fonds dieser Art erkennt man recht gut an ihrem Chartverlauf (blaue Linie in der nebenstehenden Grafik). Auch wenn es dem Anleger vielleicht schwer vermittelbar ist, so präferieren wir doch den roten Fonds, der mit seiner konsistenten Entwicklung bei steigenden Zinsen keine Einbußen hinnehmen muss sondern begünstigt wird.